21-23. August 2020

Was macht man wenn der Partner zum Eisklettern im Kaunertal unterwegs ist und man sich nicht langweilen will zuhause. Na klar, Frau baut die Wald tauglichen breiten Reifen aufs gute RR, radelt ihm entgegen und hofft eingesammelt zu werden.

Der Plan: Freitag etwas eher von Arbeit los und an Naab, Donau und Isar wenigstens bis München zu kommen um dort Sonntagnachmittag aufgesammelt zu werden.

Ja was soll ich sagen, am Sonntag konnte ich die Berge sehr nahe sehen und war überglücklich sooooooo weit gekommen zu sein. Das Langstrecken-Fieber hat mich erwischt. Das war definitiv nicht die letzte Tour

Tag 1

Ganz klar, das wenn man einmal Freitags eher von Arbeit los möchte, dieses natürlich nicht klappt. Mit über einer Stunde Verspätung gings los. Zunächst gen Tschechien. Kurz vor der Grenze die verhasste steile Rampe von Eubabrunn hoch. Nach dieser Monster-Rampe liefe endlich flüssiger, also auch der Schweiß, denn der Planet brannte.

Grenzübergang
Eger bei Franzensbad

Nach Franzensbad bin ich kurz an der Eger entlang um nicht lange danach entlang der Wondreb zurück auf deutsche Seite zu wechseln. 

Weiter ging es parallel zur A93 , an der Waldnaab bis Weiden i. d. Oberpfalz. Was ich bei dieser Tour unbedingt machen wollte, um mir maximalen Spielraum bei der Streckenplanung zu erlauben, erwies sich gleich zu Anfang als Herausforderung. Erst nach 6 Telefonaten und leichter Verzweiflung fand ich eine Unterkunft.

Tag 2

Am nächsten Morgen saß ich bereits kurz nach 6 Uhr in der Früh im Sattel.

Die Naab führte mich bis Regensburg und an einen spektakulären Bahnübergang.

Wenn man unerfahren ist, so wie ich, kann so eine Situation schon sehr nervenaufreibend sein. Denn die Schranken waren geschlossen und es kam kein Zug. Im Geocaching Style fand ich zu meiner Linken einen Kasten, den Hebel trauen zu betätigen und den Weisungen der netten Dame, die aus dem Lautsprecher krächzte, folge zu leisten.

Ab Regensburg dann die Donau, uuuuiiiii so große Schiffe gab es zu sehen. Flussabwärts und mit ordentlich Rückenwind flog die Landschaft an mir vorbei. Schnell war ich an der Stelle mit der Fähre über zu setzen, Ja, Schiffel fahren ist so schön. 

Mittlerweile hat sich meine Fahrtrichtung in den Süden abgewandt und der Rückenwind war vorbei. Dafür war die Isar nicht mehr weit weg. Doch was ist das, dunkle Regenwolken vor mir. Oh nein ich werde ordentlich durchgeweicht. In Landau 3 Anrufe tätigen zur Unterkunftssuche und weiter 15km im Regen radeln.

Was für ein Tag. Meine längste Strecke die ich alleine radelte. 235km auf wechselndem Untergrund und dank dem straffen Rückenwind hatte ich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 24km/h auf dem Tacho stehen. Unglaublich! Was für ein langer erfolgreicher und landschaftlich schöner Tag liegt hinter mir ☺️

letzter Tag

Guten Morgen

Natürlich wieder unheimlich zeitig los. Isar bedeutet immer ganz leicht bergauf. mit sehr viel Schotterweg. Wer Strecke machen will wie ich, entscheidet sich hinter der Dammkrone auf dem Schotter zu fahren. Landschaftlich nicht so prickelnd. Deswegen doch ab und zu auf den Damm und Wasser-Landschaft erblicken, toll.

Nervenraubend ist die Durchfahrt von München. Menschen, Autos, Fahrradfahrer und anderer Teilnehmer die wohl alle sehr gestresst sind. Ich war so froh als ich durch war und es ländlich wurde.

Nach kurzem Telefonat mit meinem Freund stand fest, er braucht noch ein bissel bis er mich einladen wird und so stand einem ausreichend guten Menü im Ristorante zum Goldenem M in Wolfratshausen nichts im Wege.

Gegen 15 Uhr sammelte mich mein spezial Taxi kurz Garmisch auf. JA Garmisch, ich hab die Berge sehen können. Was für eine tolle traumhafte Gravel-Tour 🤩


Tour-Zusammenfassung

  • Tag1 – 128km || 1360Hm
  • Tag2 – 235km || 650Hm
  • Tag3 – 150km || 670Hm

Flusstour – oder wie Weit komme ich